Achtsame Kommunikation

Gesagt ist nicht gehört – Achtsame Kommunikation beginnt beim Zuhören:
„Gesagt bedeutet nicht gehört,
gehört bedeutet nicht verstanden,
verstanden bedeutet nicht zugestimmt,
zugestimmt bedeutet nicht umgesetzt,
umgesetzt bedeutet nicht fortwährend ausgeführt.“
– Konrad Lorenz, Verhaltensforscher
Diese präzise Beobachtung von Konrad Lorenz zeigt eindrucksvoll, wie komplex menschliche Kommunikation tatsächlich ist – und wie leicht Missverständnisse entstehen können. Gerade in herausfordernden Gesprächen wird deutlich: Kommunikation ist nicht nur ein Austausch von Worten, sondern ein vielschichtiger Prozess voller Interpretationen, Filter und Gefühle.
Warum wir häufig aneinander vorbeireden
Auch wenn etwas gesagt wurde, heißt das noch lange nicht, dass es beim Gegenüber angekommen, verstanden oder angenommen wurde. Die Gründe für Missverständnisse sind vielfältig:
- unterschiedliche Kommunikationsstile
- unausgesprochene Bedürfnisse
- emotionale Reaktionen
- kulturelle Prägungen
- …oder schlicht ein Moment der Unachtsamkeit
Wer sich schon einmal mit Kommunikationstheorien beschäftigt hat, kennt vielleicht Paul Watzlawicks berühmtes Beispiel mit dem Hammer – und weiß: Ein kleines Missverständnis kann große Wellen schlagen.
Was tun, wenn es kracht?
Ob im Familienalltag, in der Partnerschaft oder im beruflichen Kontext: Wenn der Ton rauer wird oder Gespräche ins Leere laufen, lohnt es sich, einen Schritt zurückzutreten und die Kommunikation bewusst zu reflektieren. Besonders hilfreich finde ich dabei das Modell der Gewaltfreien Kommunikation (GfK) nach Marshall B. Rosenberg.
Das GfK-Modell – in vier einfachen Schritten
- Beobachtung:
Beschreibe, was du wahrnimmst – ohne Bewertung oder Interpretation. - Gefühl:
Welches Gefühl löst diese Beobachtung in dir aus? (z. B. Traurigkeit, Wut, Freude) - Bedürfnis:
Welches Bedürfnis steht hinter diesem Gefühl? Ist es erfüllt – oder nicht? - Bitte:
Formuliere eine klare, umsetzbare Bitte im Hier und Jetzt – ohne Forderung.
Übung für den Alltag
Achte in den kommenden Tagen darauf, wertfrei zu beobachten. Frage dich:
- Was spüre ich in dieser Situation wirklich?
- Welches Bedürfnis meldet sich gerade?
- Wie kann ich dieses Bedürfnis achtsam und klar kommunizieren?
Diese bewusste Innenschau ist ein Schlüssel zu achtsamer Sprache, besserem Miteinander – und mehr innerer Ruhe.
Vertiefung & Austausch
Wenn du mehr über das Konzept der Gewaltfreien Kommunikation erfahren möchtest oder Anregungen zur Umsetzung suchst: Sprich mich gern an – ich teile meine Erfahrungen und begleite dich auf deinem Weg zu mehr Klarheit und Verbindung in der Sprache. 👉 Mehr zu meinem Angebot findest du auf meiner Website.
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