Push-Benachrichtigungen deaktivieren

In der Reihe „99 Impulse für Deine digitale Resilienz“ erhältst Du praktische Tipps für einen gesunden Umgang mit digitalen Belastungen im Beruf und im Privatleben. Der heutige Impuls „Push-Benachrichtigungen deaktivieren“ zeigt Dir, wie Du mit kleinen Veränderungen (digitalen) Stress reduzieren kannst.
Schalte alle nicht dringend notwendigen Benachrichtigungen aus.
In unserer digitalisierten Welt verschmelzen berufliche und private Lebensbereiche zunehmend – mit steigenden Anforderungen an permanente Erreichbarkeit. Überleg mal:
Wie oft wirst Du täglich von Pings, Aufleuchten und Vibrationen aus E-Mails, Messenger & Co. aus dem Flow gerissen?
Jede Unterbrechung steigert unseren digitalen Stress und senkt die Konzentration. Insbesondere Push‑Benachrichtigungen sind ein zentraler Treiber digitalen Stresses: Sie unterbrechen, fordern unsere Aufmerksamkeit und rauben unsere mentale Ressourcen.
Die DAK veröffentlicht regelmäßig Gesundheitsstudien, die auch den Einfluss digitaler Medien auf junge Menschen untersuchen. Eine DAK-Studie aus den letzten Jahren zeigt, dass junge Erwachsene oft durch digitalen Stress und den ständigen Anspruch, online zu sein, belastet werden. Soziale Medien, Push-Benachrichtigungen und Informationsflut führen zu erhöhtem psychischem Stress, der sich negativ auf das Wohlbefinden auswirkt. Laut DAK klagen viele junge Menschen über Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen und Erschöpfung im Zusammenhang mit digitalem Stress. Die DAK ergänzt dies mit Empfehlungen zu digitalen Auszeiten und Stressbewältigungsstrategien im Alltag.[1]
Die Techniker Krankenkasse (TK) zeigt in ihrer Stressstudie „Entspann dich, Deutschland!“ (2021), dass 28,3 % der Berufstätigen sich durch Unterbrechungen und Störungen und 22,5 % sich durch Informationsüberflutung gestresst fühlen häufigen.[2] Der TK-Gesundheitsreport 2023 ergänzt, dass besonders Studierende zunehmend von Stress und Burnout betroffen sind – ein Drittel ist gefährdet, und 68 % leiden unter Erschöpfung durch Stress.[3]
Parallel untersuchte das BMBF‑geförderte Forschungsprojekt PräDiTec (abgeschlossen 2021) digitale Belastungen am Arbeitsplatz. Es zeigt: etwa 20 % der Erwerbstätigen erleben starken digitalen Stress – und dieser geht einher mit einem deutlich erhöhten Krankheitsrisiko: Bei geringer Belastung sind 14 % psychisch beeinträchtigt, bei hohem digitalen Stress hingegen 39 %. [4]
Digitale Stressoren betreffen uns nicht nur im Job, sondern auch im privaten Alltag – besonders durch die Erwartung ständiger Rückmeldung. Ob Job-Anrufe, Social-Media-Pings oder Newsletter – die Reizüberflutung kennt keine Grenzen mehr.
Wozu ist es hilfreich Push-Benachrichtigungen auszuschalten?
- Berufliche Entlastung: Keine ständigen Unterbrechungen mehr durch Benachrichtigungen, du kannst Dich besser konzentrieren und effizienter arbeiten.
- Psychische Erholung: Weniger gedankliche Reaktivität durch ständige Mobilgeräte-Nutzung, auf diese Weise entstehen „Öffnungszeiten“ fürs Gehirn.
- Privates Wohlbefinden: Mehr Klarheit und Ruhe auch nach Feierabend – Dein Stressabbau gelingt besser.
- Resilienzsteigerung: Indem du wieder Kontrolle über Deine Aufmerksamkeit gewinnst, baust du (digitale) Resilienz auch in anderen Lebensbereichen aus.
Quick-Tipps zur Umsetzung
- Deaktiviere alle Push‑Benachrichtigungen, die nicht absolut dringend sind – direkt in deinen App‑ oder Geräteeinstellungen. Nutze nur wirklich notwendige wie z. B. Kalenderalarm, Notfallkontakte.
- Nutze den „Nicht‑Stören‑Modus“ oder plane digitale Pausen oder auch smartphone-freie Zeiten (z. B. abends oder während Fokus‑Phasen z.B. 18-20h) bewusst ein.
- Transparenz schaffen: Informiere Familie, Freunde und Kolleg:innen (z. B. im Privaten via Status, beruflich durch klare Arbeitsslots), dass du nicht sofort antwortest – in dringenden Fällen könnt ihr ja telefonieren.
- Smartphone-Ersatz: Wie wäre es mit einem herkömmlichen Wecker, um das Smartphone aus dem Schlafzimmer zu verbannen? Lege es zumindest außer Reichweite, um Deinen Schlaf in der Nacht zu fördern.
Wie so oft, sind es eher die kleinen, dafür aber umso wirkungsvolleren Schritte, die eine Veränderung bewirken. Gutes Gelingen auf dem Weg zu mehr Wohlbefinden, Gelassenheit und digitaler Resilienz.
Quellen und Lesetipps
- [1] Quellen: https://www.dak.de/presse/bundesthemen/kinder-jugendgesundheit/dak-suchtstudie-millionen-kinder-haben-probleme-durch-medienkonsum-_91832 und https://www.dak.de/dak/gesundheit/koerper-seele/persoenliche-entwicklung/social-media-auswirkungen-gesundheit_91930, abgerufen am 20.08.2025
- [2] Quelle: https://www.tk.de/presse/themen/praevention/gesundheitsstudien/tk-stressstudie-2021-2116458, abgerufen am 20.08.2025
- [3] Quelle: https://www.tk.de/presse/themen/praevention/gesundheitsstudien/tk-gesundheitsreport-2023-2149758, abgerufen am 20.8.2025
- [4] Quelle: https://www.baua.de/DE/Forschung/Forschungsprojekte/f2424, abgerufen am 20.08.2025
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