Open Space

Open Space ist eine Methode der Großgruppenmoderation, die häufig genutzt wird, um Konferenzen, Workshops oder Tagungen offen und selbstorganisiert zu gestalten. Im Mittelpunkt steht der Gedanke, dass Menschen, die sich für ein Thema interessieren, in kurzer Zeit gemeinsam neue Ideen entwickeln oder Lösungen finden können.
Der vollständige Name lautet Open Space Technology (OST). Entwickelt wurde die Methode in den 1980er-Jahren von Harrison Owen.
Ablauf eines Open Space
Open Space folgt einer klaren, bewährten Struktur, die jedoch sehr viel Freiheit für die Teilnehmenden lässt:
- Eröffnung im Plenum:
Zu Beginn erklärt die Moderation das Vorgehen, die Regeln und die Grundprinzipien. - Themensammlung:
Jede:r Teilnehmende hat die Möglichkeit, ein Thema einzubringen, das ihm oder ihr wichtig ist. Diese Themen werden auf Zetteln notiert und dem Plenum vorgestellt. - Marktplatz:
Die Themen werden auf einem großen Zeit-Raum-Plan (Agenda) verortet. So entsteht eine Übersicht, wann und wo welche Arbeitsgruppen (Sessions) stattfinden. - Sessions:
In den Sessions arbeiten die Teilnehmenden eigenverantwortlich an ihren Themen. Wie die Zeit genutzt wird, entscheiden sie selbst. - Ergebnissicherung:
Am Ende werden die Arbeitsergebnisse aller Gruppen dokumentiert und im Plenum vorgestellt.
Prinzipien und Grundhaltung
Open Space folgt vier Prinzipien und einem Gesetz:
Vier Prinzipien:
- Wer auch immer kommt, es sind die richtigen Personen.
- Was auch immer geschieht, es ist das Einzige, was geschehen konnte.
- Es beginnt, wenn die Zeit reif ist.
- Vorbei ist vorbei – nicht vorbei ist nicht vorbei.
Das Gesetz der zwei Füße:
Jede:r Teilnehmende übernimmt selbst Verantwortung: Wenn man merkt, dass man nichts mehr lernt oder beitragen kann, darf man den Raum wechseln.
Erfahrungen und Haltung
Ich habe selbst viele inspirierende Open Spaces erlebt, zum Beispiel beim MeetUp von Intrinsify. Als Moderatorin habe ich gelernt, wie wichtig Vertrauen in die Teilnehmenden ist. Es braucht einen klaren Rahmen und gute Information vorab – dann entsteht der Boden für konstruktive Zusammenarbeit, neue Ideen und kreative Energie.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Barcamp
Gemeinsamkeiten:
✅ Beide Formate sind partizipativ und offen.
✅ Inhalte werden erst zu Beginn der Veranstaltung festgelegt.
✅ Die Teilnehmenden gestalten Themen, Ablauf und Verantwortung.
✅ Wissenstransfer und Vernetzung stehen im Vordergrund.
Unterschiede:
🔸 Ein Barcamp wird oft als „Unkonferenz“ bezeichnet und ist in der Regel ein wiederkehrendes Community-Event, häufig mit stärkerer Fokussierung auf den informellen Austausch.
🔸 Open Space eignet sich besonders für klar definierte Fragestellungen und Ziele in Organisationen oder großen Gruppen.
🔸 Die Open Space Methode folgt einem formalisierten Ablauf (vier Prinzipien, Gesetz der zwei Füße), während Barcamps in der Gestaltung flexibler sind.
🔸 Bei Open Space wird stärker auf Ergebnissicherung (Dokumentation, Umsetzungsideen) geachtet.
Vorteile von Open Space
- fördert Eigenverantwortung und Selbstorganisation
- schafft ein hohes Maß an Identifikation mit den Ergebnissen
- eignet sich für große Gruppen (20–2000 Personen)
- bringt Menschen aus unterschiedlichen Bereichen in Kontakt
- inspiriert zu kreativen, nachhaltigen Lösungen
Tipp:
Zahlreiche Tipps zur Durchführung eines Open Space findest du z.B. hier: https://www.open-space.de
Mein Fazit:
Wenn Vertrauen, ein klarer Rahmen und Respekt gegeben sind, kann Open Space ein sehr wirkungsvolles Format sein, um Zusammenarbeit und Innovationskraft in Gruppen zu entfalten. Solltest du auf der Suche nach einer Moderation eines Open Spaces sein, melde Dich gern.