Stress lass nach! Wie du Stress erkennst, verstehst und in Balance bleibst

Stress lass nach! Wie du Stress erkennst, verstehst und in Balance bleibst

Stress lass nach

Für alle, die meinen Podcast lieber lesen als hören: Hier kommt die Blogversion meiner Folge „Stress lass nach“. Eine Einladung, Stress besser zu verstehen und aktiv etwas dagegen zu tun. Zum Podcast geht’s hier: Stress lass nach (Verzeih´ bitte die Tonqualität, der Podcast hat inzwischen ein technischen Upgrade erhalten, dies ist eine ältere Folge)

Warum Stressprävention noch immer zu kurz kommt

Was mich immer wieder wundert, ist, dass es in unserem Gesundheitssystem kaum Initiativen gibt, die gezielt darauf ausgerichtet sind, Stress vorzubeugen oder das Stressempfinden zu reduzieren.

Gleichzeitig setzen viele Arbeitgeber noch immer nur kosmetische Maßnahmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) um – oder bieten gar keine Programme zur Gesundheitsförderung an. Das wird sich vermutlich erst ändern, wenn wir lernen, nachhaltig und menschen- statt rein gewinnorientiert zu wirtschaften.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen: Unternehmen, die ernsthaft daran arbeiten, Arbeitsbedingungen und Angebote zu schaffen, die Gesundheit, Wohlbefinden und Zufriedenheit fördern. Leider sind das noch zu wenige.

Daher möchte ich Dich immer wieder motivieren:

Warte nicht, bis andere für dich sorgen – übernimm Verantwortung für deine eigene Gesundheit.

„Stress entsteht in unserem Kopf“ – und kann dort auch gelöst werden

Dieser Satz sorgt oft für gemischte Reaktionen. Einerseits entzieht er uns die Möglichkeit, die Schuld allein äußeren Umständen zuzuschieben. Andererseits ist er unglaublich ermächtigend: Wenn Stress in deinem Kopf entsteht, kannst du ihn auch aktiv beeinflussen und reduzieren.

Viele Menschen merken gar nicht, dass sie gestresst sind. In unserer digitalisierten, schnellen Welt sind wir ständig in Bewegung, reagieren auf Reize, springen von Aufgabe zu Aufgabe. Der „Pausenknopf“ bleibt oft ungedrückt. Doch genau das wäre wichtig: innezuhalten, achtsam in sich hinein zu spüren und zu fragen – wie geht es mir eigentlich gerade wirklich?

Was Stress wirklich ist: Eine natürliche Reaktion deines Körpers

Vielleicht weißt du dies bereits, dennoch mag ich an dieser Stelle noch einmal hervorheben: Stress ist kein Feind, sondern eine biologische Schutzfunktion. Er bereitet deinen Körper auf Leistung vor. Deine Herzfrequenz, Atmung und Aufmerksamkeit steigen, um dich in herausfordernden Situationen zu unterstützen. Problematisch wird Stress erst, wenn die Erholungsphasen fehlen. Bleibt der Körper dauerhaft im Alarmzustand, reagiert er mit Erschöpfung, Schmerzen oder Krankheiten.

Du kannst dir das wie bei einem Sprint vorstellen: 100 Meter Vollgas – danach brauchst du eine Pause. Wenn du ständig sprintest, ohne dich zu erholen, erschöpft sich dein System.

Balance halten: Energie, Achtsamkeit und Selbstfürsorge

Der Schlüssel zu innerer Stabilität liegt in der Balance von Anspannung und Entspannung.

Frage dich immer wieder:

  • Was tut mir gut?
  • Welche Situationen fordern mich – und welche überfordern mich?
  • Wie kann ich meine Batterien wieder aufladen?

Wenn du diese Fragen beantworten kannst, hast du bereits den wichtigsten Schritt Richtung Stresskompetenz gemacht.

Baue deine Stresskompetenzen Schritt für Schritt auf

1. Selbstbeobachtung und Achtsamkeit

  • Halte im Alltag regelmäßig inne. Frage dich mehrmals am Tag: Wie geht es mir gerade? Was beschäftigt mich?
  • Oder bewerte dein Stresslevel auf einer Skala von 1 bis 10.

Diese einfache Selbstreflexion hilft dir, Deine Verhaltens- und Denkmuster zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.

2. Erkenne deine Stressoren

Eine einfache Übung:

  • Lege jedes Mal, wenn du einen Stressmoment bemerkst, eine Bohne oder Erbse in ein Glas. Am Ende des Tages siehst du, wie oft du gestresst warst.
  • Oder notiere belastende Situationen – so erkennst du wiederkehrende Auslöser und kannst gezielter reagieren.

3. Verändere beeinflussbare Faktoren

Viele Stressquellen lassen sich leichter beeinflussen, als du denkst:

  • Reduziere störende Reize wie Lärm, Licht oder Gerüche
  • Verbessere dein Zeit- und Selbstmanagement
  • Kommuniziere deine Bedürfnisse klar im Arbeitsumfeld

Kleine Anpassungen können eine große Wirkung haben.

4. Tieferliegende Ursachen erkennen

Manche Stressfaktoren liegen in Konflikten oder inneren Glaubenssätzen verborgen.
Beispiel: Der Satz „Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen“ klingt positiv – kann aber zu Überforderung führen. Wenn du solche Muster erkennst, kannst du lernen, sie zu hinterfragen und zu verändern. Das ist oft der Beginn nachhaltiger Entlastung.

Warnsignale ernst nehmen: Wenn Stress chronisch wird

Viele sagen: „Das bisschen Stress, das geht schon.“ Doch chronischer Stress zeigt sich oft in körperlichen Symptomen wie:

  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Magen-Darm-Problemen
  • Rückenschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Erhöhte Reizbarkeit oder Erschöpfung

Wenn du solche Symptome häufiger bemerkst, nimm sie ernst. Der Körper sendet Signale – und sie verdienen Beachtung. Ärztliche Unterstützung, Coaching oder psychologische Begleitung können helfen, Stress besser zu verstehen und zu regulieren. Melde Dich gern, wenn du ein Beratungsgespräch in Anspruch nehmen möchtest. Zur Prävention oder zu Erkundung Deiner Stressoren, Verhaltens- und Denkweisen.

Ein Leben in Balance – Verantwortung beginnt bei dir

Unsere moderne Arbeitswelt bleibt herausfordernd. Doch du kannst entscheiden, wie du mit diesen Herausforderungen umgehst. Beginne mit kleinen Schritten:

  • Nimm wahr, wie es dir geht.
  • Gönne dir bewusste Pausen.
  • Pflege Beziehungen, die dir guttun.

So entwickelst du Stück für Stück Resilienz – die Fähigkeit, mit Stress gesund umzugehen. Wenn du Unterstützung suchst, sende mir gern eine Nachricht oder komme zu unserem nächsten Resilienz-Café.

Resümee: Stress lass nach – und zwar dauerhaft

Stress ist unvermeidbar, doch chronischer Stress gefährdet langfristig Körper und Geist. Wer lernt, aufmerksam mit sich selbst umzugehen, stärkt nicht nur seine Resilienz, sondern auch seine Lebensqualität. Der erste Schritt beginnt nicht im Außen – sondern in dem Moment, in dem du bewusst wahrnimmst, wie es Dir geht und was dir guttut.

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