Achtsamkeit

Achtsamkeit bezeichnet die Fähigkeit, die vollständige Aufmerksamkeit in vorurteilsfreier und akzeptierender Weise auf eine Erfahrung im gegenwärtigen Moment zu richten. Wer sich achtsam verhält, beobachtet Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen oder äußere Reize, ohne sie sofort zu bewerten oder verändern zu wollen. Ziel ist es, Erlebnisse so anzunehmen, wie sie gerade sind – unabhängig davon, ob sie als angenehm oder unangenehm empfunden werden.
Merkmale von Achtsamkeit
Achtsamkeit zeichnet sich durch folgende Grundhaltungen und Eigenschaften aus:
- Aufmerksamkeit: Du bist mit deiner Wahrnehmung vollständig im Hier und Jetzt.
- Akzeptanz: Situationen, Gedanken und Gefühle werden angenommen, ohne sie abzulehnen oder festzuhalten.
- Nicht-Bewerten: Ereignisse werden beobachtet, ohne sie als „gut“ oder „schlecht“ zu kategorisieren.
- Gegenwärtigkeit: Achtsamkeit findet ausschließlich im gegenwärtigen Moment statt – nicht in der Vergangenheit oder der Zukunft.
Herkunft und Anwendung
Achtsamkeitstechniken haben ihren Ursprung in der buddhistischen Meditationspraxis. Ab den 1960er- und 1970er-Jahren wurden sie im westlichen Raum aufgegriffen und erstmals gezielt in der Psychotherapie eingesetzt, vor allem bei der Behandlung von Patient:innen mit chronischen Schmerzen.
Heute sind Achtsamkeitsübungen und Achtsamkeitstraining zentrale Bestandteile vieler therapeutischer Ansätze und Präventionsprogramme. Sie kommen unter anderem bei folgenden psychischen und körperlichen Belastungen zum Einsatz:
- Stress und Erschöpfung
- Depressionen und Angststörungen
- chronischen Schmerzen
- Burnout
- Schlafstörungen
Wissenschaftliche Erkenntnisse
Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass regelmäßiges Achtsamkeitstraining die Stressresistenz stärkt und positive Veränderungen in Gehirnregionen bewirken kann, die für Emotionsregulation und Aufmerksamkeit verantwortlich sind (z. B. Bettina Werner, 2011; Andreas Kobarg, 2007).
Ressourcen und weiterführende Literatur
Wenn du Dich wissenschaftlich fundiert über Achtsamkeit und ihre Wirkung informieren möchtest, findest du hier eine Auswahl aktueller Quellen:
- Tang, Y.-Y., Hölzel, B.K. & Posner, M.I. (2015):
The neuroscience of mindfulness meditation.
Nature Reviews Neuroscience, 16(4), 213–225.
https://doi.org/10.1038/nrn3916 - Goldberg, S.B., Tucker, R.P., Greene, P.A. et al. (2018):
Mindfulness-based interventions for psychiatric disorders: A systematic review and meta-analysis.
Clinical Psychology Review, 59, 52–60.
https://doi.org/10.1016/j.cpr.2017.10.011 - Davidson, R.J. & Goleman, D. (2017):
Altered Traits: Science Reveals How Meditation Changes Your Mind, Brain, and Body.
(Buch, Zusammenfassung aktueller Forschungsergebnisse)
https://www.penguinrandomhouse.com/books/223610/altered-traits-by-daniel-goleman-and-richard-j-davidson/
Tipp:
Erfahre hier mehr über konkrete Achtsamkeitstechniken und Übungen, mit denen du Dein Wohlbefinden nachhaltig fördern kannst. Benötigst du darüber hinaus Unterstützung, um Dein aktuelles Belastungslevel zu reduzieren, melde Dich gern für ein individuelles Systemisches Coaching.